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Gartenroute

Kleine Karoo Kleine Karoo
Tsitsikamma Village Inn

Nach dem Besuch verschiedener Nationalparks im Nordosten Südafrikas setzen wir unsere Reise an der Südküste auf der Gartenroute fort, bevor wir über die Halbwüste Kleine Karoo in Richtung Kapstadt fahren. Die Gartenroute ist geprägt durch traumhafte Landschaften und lange Strände. Das macht sie zum begehrten Urlaubsgebiet der Südafrikaner. Jeder Ort entlang der Gartenroute bietet eigene Besonderheiten. So kann man in Hermanus zwischen Juni und Dezember Wale direkt von Land aus beobachten. Wilderness, Knysna oder Plettenberg Bay bezaubern durch ihre unterschiedliche Mischung aus Kultur und Natur.
Natürlich bietet auch der Garden Route National Park mit seinen Sektionen Tsitsikamma, Wilderness und Knysna Lake eindrucksvolle Erlebnisse, gerade in Sachen Natur. Zudem ist noch Jeffrey's Bay zu nennen, ein Paradies für Surfer.


Tsitsikamma National Park

Tsitsikamma NP Tsitsikamma NP

Den Tsitsikamma Nationalpark erreicht man von Prt Elisabeth kommend nach etwa 1 Stunde und 45 Minuten Fahrt auf der Nationalstraße N 2. Der 1964 eröffnete Park war bis zum Jahr 2009 ein eigenständiger Nationalpark. Seither ist er Bestandteil des Garden Route National Parks. Auf einer Fläche von rund 30.000 Hektar erstreckt sich der Tsitsikamma Nationalpark über mehr als 100 Kilometer entlang der Küste von Kap St. Francis bis Plettenberg Bay. Er schließt sowohl den ursprünglichen Urwald an Land als auch einen 5,5 Kilometer breiten küstennahen Meeresstreifen ein. Die Vegetation im Tsitsikamma Nationalpark ist sehr vielfältig. Der dichte Wald mit seinen alten, bis zu 40 Meter hohen Bäumen ist einer der letzten Urwälder Südafrikas. Bemerkenswert sind hier vor allem die Yellowwood-Bäume und die artenreiche Vogelwelt. Zudem gibt es Affen und kleinere Antilopenarten. Vor der Küste sieht man häufig Delfine und Wale.

Storms River Mouth Tsitsikamma Küste

In den Tsitsikamma-Bergen fallen hohen Niederschlagsmengen von jährlich bis zu 1.200 mm. Daher fließen viele Bäche und Flüsse zum Meer. Die Küste im Tsitsikamma ist recht rau. An den zahlreichen Klippen türmen sich die Wellen des Indischen Ozeans auf und schlagen tosend an Land. Schaut man die Küste entlang, meint man, es sei etwas nebelig. Dies ist allerdings nur das von den Brechern in die Luft gesprühte Meereswasser.

Zu den vielen Attrationen des Tsitsikamma Nationalparks gehören mit Sicherheit die zwei Wanderrouten Otter Trail und Tsitsikamma Trail. Beide Trails zusammen bilden einen Rundweg. Wobei der Otter Trail nur in westlicher und der Tsitsikamma Trail nur in östlicher Richtung begangen werden darf. Jeder der beiden Trails nimmt mehrere Tage in Anspruch und ist mit Übernachtungen in Hütten auf dem Trail verbunden.

Hängebrücke Stroms River Mouth - Hängebrücke

Die Wanderungen sind sehr anspruchsvoll und sollten nur von erfahrenen Wanderern mit entsprechender Ausrüstung in Angriff genommen werden. Außerdem ist eine rechtzeitige Anmeldung für die Trails (bis zu 12 Monate im Voraus) bei den Nationalparkbehörden erforderlich, da nur eine begrenzte Anzahl Wanderer auf den Trails zugelassen wird.

Vor allem aus zeitlichen Gründen haben wir auf die Trails verzichtet. Dafür haben wir uns am frühen Morgen von unserer Unterkunft im Storms River Village zu einer Sehenswürdigkeit des Tsitsikamma Nationalparks, dem Storms River Mouth mit der über die Flussmündung führenden Suspension Bridge (Hängebrücke) aufgemacht. Etwa 4 Kilometer westlich von unserem Nachtquartier fährt man eine 10 Kilometer lange Stichstraße hinunter.

Storms River Storms River

Bereits die letzten 4 Kilometer vor Erreichen des Parkplatzes sind eindrucksvoll. Zunächst fällt die Straße steil ab, dann erreicht man zwei schöne Haltebuchten und kann den direkten Ausblick aufs Meer genießen. Vom Parkplatz führt ein Weg durch einen Feuchtwald. Der Weg ist befestigt, zwar zum Teil etwas steil, aber gut zu bewältigen. Unterwegs bekommt man bereits ein paar Ausblicke auf die Hängebrücke und die Küste.

Die Hängebrücke zu überqueren ist ein Erlebnis. Vor allem wenn sich noch weitere Personen daruf bewegen. Dann beginnt das Konstrukt teilweise recht heftig zu schwanken. Auf Grund der Tragfähigkeit dürfen sich stets nur 25 Personen gleichzeitig auf der Brücke aufhalten. In der Mitte der Bücke kann man sehr gut in die Schlucht des Storms River schauen und die eindrucksvollen steilen Wände bestaunen.

raue Küste Tsitsikamma - Klippen

Wer es etwas sportlich mag, kann bereits am Parkplatz eine Kanutor auf dem Fluss buchen. Dort erhält man das notwendige Equipment, wie Weste und Paddel. Badehose und Shirt (das auch nass werden kann) sollte man dabei haben. Entsprechend ausgestattet macht man sich gruppenweise auf eben jenen Pfad zur Hängebrücke, an deren Fuß der Einstieg in die Kanus erfolgt.

Neben Storms River Mouth lohnt sich auch ein Spaziergang entlang der rauen Küste. Bei teils kräftigem Wind kann man die Gewalt des Meeres aus nächster Nähe erleben.

Zudem sollte man auch einen Blick in die Schlucht des Storms River von der etwa 9 Kilometer östlich der oben erwähnten Stichstraße über die N 2 führenden Paul Sauer Bridge werfen. Ein atemberaubender Ausblick.


Wilderness

Wilderness Wilderness

Wilderness ist ein langgestreckter Ort am Sandstrand des Indischen Ozeans. Er liegt ungefähr 15 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt George. Viele Unterkünfte für Besucher und Wohnhäuser liegen entlang der Nationalstraße N2, entweder auf den hohen Sanddünen oder windgeschützt an einer Lagune. Wer mit dem Namen Wilderness assoziiert, dass alles im und um den Ort etwas rustikal daherkommt, der irrt. Zu Beginn der Besiedlung mag es so gewesen sein. Heute jedoch präsentiert sich der Ort mit strahlend weiß verputzten Häusern mit grünen Dächern und gepflegten Gärten mit üppiger Vegetation. In Wilderness gibt es einige größere Hotels. Interessanter sind aber die kleineren Gästehäuser, die den Besucher zum Verweilen einladen. In dem Ort lassen sich viele Rentner nieder und viele Südafrikaner besitzen hier Ferienwohnungen.

Im Nationalpark rund um Wilderness bieten fünf Flüsse, vier Seen und zwei Lagunen ein Paradies für Vögel und andere Land- und Wasserbewohner. Naturliebhaber können das Gebiet zu Fuß oder mit einem Kanu erkunden.

Wilderness Strand Am Strand von Wilderness

Der acht Kilometer lange Sandstrand lädt zum Barfußlaufen ein. Natürlich kann man hier auch baden. Mittelmeer-Wassertemperaturen werden in Wilderness allerdings nicht erreicht. Außerdem sollte man beim Baden sehr vorsichtig sein. Neben der teils enormen Brandung gibt es eine sehr starke Strömung.

Wir konnten während unseres Aufenthalts in Wildernes hunderte Delfine vom Strand aus beobachten. Noch besser war dies allerdings von unserem Quartier aus möglich. Die Boardwalk Lodge liegt in den Hügeln von Wilderness. Wir hatten einen grandiosen Blick auf den Ort und das Meer. Dank des mitgeführten Fernglases bekamen wir dann auch die flinken Meeresbewohner aus "nächster Nähe" zu sehen. Ein fantastisches Schauspiel.


Oudtshoorn

Kleine Karoo Kleine Karoo

Von Wilderness kommend haben wir auf unserer Reise nach Kapstadt die Provinzhauptstadt George am Fuß der Outeniqua-Berge passiert und den Weg über den Allwetter-Pass Outeniqua nach Oudtshoorn genommen.

Der Outeniqua-Pass bietet einige Aussichtspunkte, die einen Blick auf George und die umliegende Region gewähren. Leider konnten wir diese Aussichten nicht bewundern, da es wie häufiger in höheren Lagen leider ziemlich tief hängende Wolken gab.

Nachdem der Pass passiert war, wurde die Sicht besser und wir kamen in die Halbwüste Kleine Karoo. Das Gebiet bot uns eine zu Wilderness völlig gegensätzliche Vegetation.

Straussenfarm Auf der Straussenfarm

Nach mehrstündiger Fahrt erreichten wir unser Ziel Oudtshoorn, eine Metropole der Straußenbarone. Die Architektur der Stadt ist charakterisiert durch die als "Federnpaläste" bekannten Häuser, die wie exzentrische Gebäude in einer Mischung aus viktorianischer, griechischer und gotischer Architektur erscheinen.

Natürlich besuchten wir auch eine der vielen Straußenfarmen. Dort erhielten wir bei einer Führung Einblicke in die Aufzucht der Strauße und die Verarbeitung der begehrten Federn.

Oudtshoorn ist nicht nur bekannt für die Straußenzucht. Etwas nördlich der Stadt liegen die Cango Caves. Diese Tropfsteinhöhlen entführen den Besucher in die faszinierende Welt der Stalgmiten und Stalagtiten. Die stündlich stattfindenden Standardführungen dauern etwa 60 Minuten.