G’day und willkommen im Northern Territory.
Ich möchte Sie ein wenig mit der rauen Naturschönheit und der weit zurück reichenden Aborigine-Geschichte dieses australischen Bundesstaates bekannt machen. Das Northern Territory bietet zahlreiche Möglichkeiten Neues zu entdecken und bleibende Eindrücke zu sammeln. Da wären zum Einen die kulinarische Vielfalt und die unzähligen Kulturen Darwins. Aber es gibt auch die unberührte Natur , die es zu erleben lohnt. So beispielsweise im zum Weltnaturerbe zählenden Kakadu National Park oder im Litchfield National Park. Vielleicht steht Ihnen aber auch der Sinn eher nach einer Bootsfahrt durch die gewaltige Katherine Gorge oder Sie wollen das Rote Zentrum mit den Naturwundern Uluru-Kata Tjuta und den Kings Canyon besuchen. Die Auswahl ist groß und es wird schwer fallen, sich auf ein paar Aktivitäten zu beschränken.
Ich möchte Ihnen nun einen kleinen Teil meiner Heimat im Norden präsentieren. Begleiten Sie mich also auf eine kurze Reise zu folgenden Stationen:
Darwin
Starten werden wir unsere kleine Reise in Darwin, der tropischen Hauptstadt des Northern Territory. Hier genießt man einen besonders entspannten Lebensstil. In Darwin leben Menschen aus über 50 Nationen. Die bunte regionale Mischung der Stadt spiegelt sich überall wider, sei es durch kulturelle oder kulinarische Vielfalt.
Geniessen Sie das angenehme, warme Klima und den Schmelztiegel der Küchen und Kulturen auf den zahlreichen Freiluftfestivals und Märkten der Stadt. Erkunden Sie die teils dramatische Geschichte in den Museen und Galerien – von den Luftangriffen während des 2. Weltkrieges bis zu den Zyklonen der jüngeren Vergangenheit. Oder segeln Sie in den Sonnenuntergang, vorbei an Krokodilen. Tauchen Sie am Abend ein in das nächtliche Treiben und spüren Sie die jugendhafte Energie dieser lebhaften Stadt.
Das von Sandlagunen und Parks gesäumte Hafenviertel lockt seine Gäste mit abwechslungsreichen Aktivitäten. Hier findet man zahlreiche Restaurants und Geschäfte. Sie können in der Lagune baden oder am Kai angeln. Zudem sollten Sie es nicht versäumen, frisch gefangenen Fisch und Meeresfrüchte in einem der Restaurants im Freien zu genießen. Bummeln Sie anschließend an den Ufervillen vorbei und erfahren Sie auf den Fußwegen und durch die öffentlich ausgestellten Kunstwerke viel Wissenswertes über die reiche Geschichte dieser Gegend. Hier im Hafennviertel haben vor allem die Larrakia-Aborigines, indonesische Händler und europäische Siedler ihre Spuren hinterlassen. Heute begegnet man vor allem zahlreichen Familien, Geschäftsleuten und natürlich Urlaubern.
Ein unbedingtes Muss in Darwin ist der Besuch des in der Trockenzeit von Mai bis Oktober an jedem Donnerstag stattfindenden Mindil Beach Market. Vor einem tropischen Hintergrund können Sie hier asiatische und andere kulinarische Köstlichkeiten probieren. Entdecken Sie in die geschmackliche Vielfalt des asiatisch-pazifischen Raums.
Dieser geschäftige Markt ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Stöbern Sie an den zahlreichen Ständen nach Souveniers und lassen Sie sich von den vielen Künstlern in ihren Bann ziehen bevor Sie kurz vor Einbruch der Dunkelheit zum Strand gehen um dort mit vielen Hundert anderen Menschen einen faszinierenden Sonnenuntergang zu erleben.
Einige weitere Impressionen aus Darwin habe ich für Sie in der folgenden Fotogalerie zusammengestellt. Überzeugen sich vom Flair dieser Stadt.
Darwin City (1)
Darwin City (2)
Darwin City (3)
Darwin Waterfront (1)
Darwin Waterfront (2)
Mindil Beach (1)
Mindil Beach (2)
Mindil Beach (3)
Mindil Beach (4)
Mindil Beach (5)
Em Dee
Litchfield National Park
Von Darwin aus ist der Litchfield National Park in etwa zwei Autostunden zu erreichen. Fahren Sie über den befestigten Stuart Highway oder nutzen Sie alternativ die Schotterstraße hinter dem Berry Springs Nature Reserve. Während der Regenzeit zwischen November und April kann diese jedoch gesperrt sein. Wollen Sie sich nicht so sehr auf das Fahren in unbekanntem Terrain konzentrieren sondern lieber die reizvolle Landschaft bewundern? Auch das ist kein Problem. In Darwin werden zahlreiche Pauschaltouren angeboten.
Der Litchfield National Park ist mit seinen üppigen Wäldern, den spektakulären Wasserfällen und den beeindruckenden hoch aufragenden Termitenhügeln ein beliebtes Ausflugsziel. Alle wichtigen Naturattraktionen sind von der sich durch den Park ziehenden Hauptstraße sehr gut erreichbar. In den abgelegeneren Gebieten des Naturparks können Sie auch übernachten und zelten. Oder Sie erkunden diese auf einer Wanderung bzw. im Geländewagen.
Staunen Sie über die beeindruckenden Termitenhügel. Nur wenige Kilometer hinter dem Parkeingang erstrecken diese sich über ein großes Gebiet. Unzählige Termiten haben die Hügel in Nord-Süd-Richtung errichtet, um das innere vor der Sonne zu schützen. Vom nahe gelegenen Fußweg können Sie die imposanten Bauten bewundern, von denen manche beachtliche Höhen erreichen. Man hat das Gefühl, in eine surreale Landschaft einzutauchen.
In regelmäßigen Abständen finden Sie Wasserfälle. So laden z. B. die Florence Falls dazu ein, die befestigte Straße zu verlassen und ein erfrischendes Bad in klarem Wasser zu nehmen. Schwimmen Sie unter die Wasserfälle und erleben Sie die Kraft der Sturzbäche, die Ihnen fast die Luft zum Atmen nimmt. Oder lassen Sie sich etwas abseits der tosenden Wassermassen treiben und genießen die idyllische Landschaft ringsum. Nach dem Bad bietet sich ein kleines Picknick inmitten von Bergkängurus und Wallabys an. Frisch gestärkt können Sie sich auf den ca. 1,5 km langen Florence Creek Walk zum beliebten Buley Rockhole begeben. Hier mitten im Busch finden Sie mehrere Felsbecken und natürliche Whirlpools. Da wird es schwer, nicht erneut ins Wasser zu steigen. Setzen Sie Ihren Weg fort und bestaunen die sich über zwei steile Hänge hinabstürzenden Tolmer Falls.
Eine weitere Attraktion des Litchfield National Park sind die Wangi Falls. Es sind die größten und am leichtesten zu erreichenden Wasserfälle des Parks. Erfrischen Sie sich in den Felsenbecken, und besuchen Sie die Aussichtsplattform am Fuße des Wasserfalls. Von hier aus können Sie auf dem Wangi Falls Walk durch Monsunwälder einen Steinhang erreichen. Folgen Sie dem Weg, so gelangen Sie zum Walker Creek. Dort finden Sie zahlreiche Zeltplätze und Möglichkeiten ein Picknick zu veranstalten oder erneut ein erfrischendes Bad zu nehmen.
Falls Sie planen, mehrere Tage im Park zu verbringen um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu erkunden, können Sie Ihr Zelt auf den wunderschön gelegenen Campingplätzen in der Nähe von Wangi und Florence Falls, Buley Rockhole und Walker Creek aufbauen.
Kakadu National Park
Der Kakadu National Park ist Australiens größter Nationalpark. Hier erwarten Sie viele abwechslungsreiche Eindrücke. Sie finden eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt, zahlreiche Wasserfälle und Wasserlöcher vor. Natürlich werden Sie auch den prähistorischen Krokodilen begegnen. Erklimmen Sie steile Felswände und bewundern Sie Felsmalereien, die bis zu 50.000 Jahre alt sind. Die Besitzer des Landes - die Bininj/Mungguy -Aborigines - werden Ihnen viel über die Kultur und Lebensweise der Ureinwohner vermitteln. Der Kakadu Nationalpark hält für seine Besucher zahlreiche Schätze bereit.
Interessieren Sie sich für die Kultur der Ureinwohner? Dann schauen Sie sich die Spalten im Stein, welche die Ahnen aus der Traumzeit im Nourlangie Rock hinterließen an. Oder betrachten Sie in der nahe gelegenen Anbangang Gallery eine Zeichnung des "Blitz-Mannes", dem Urahn aus der Traumzeit. Der Legende nach kontrolliert er noch immer die heftigen in der Regenzeit auftretenden Gewitterstürme. Bestaunen Sie auch eine etwa 23.000 Jahre alte Zeichnung der Regenbogenschlange. Im Kakadu Nationalpark finden Sie die höchste Konzentration von Felskunst der Aborigines. Sie können Hand- und Fußabdrücke von Tieren, Jägern und Traumzeitfiguren entdecken und finden Unterkünfte, Steinwerkzeuge und die zeremoniell aufgetragene Ockerfarbe. Bei einer geführten Tour oder mit Hilfe von Informationsschildern erfahren Sie, wie die Naturgeschichte der Region durch die Kunst veranschaulicht wird.
Der Kakadu Nationalpark beheimatet ein Viertel der australischen Süßwasserfischarten und ein Drittel der australischen Vogelarten. Den Artenreichtum können Sie auf verschiedenen Touren erleben. So führt Sie z. B. der Gubarra Pools Walk vorbei an Sandsteinklippen und hinein in schattige Monsunwälder. Auf dem Bubba Walk hingegen wandern Sie durch Feuchtgebiete. Der Weg ist gesäumt von Zimtahorn, Pandanus-Bäumen, Palmfarnen und Lotuslilien. Sehen Sie den atemberaubenden Jim Jim Fall, der aus mehr als 250 Metern in die Tiefe stürzt.
Natürlich können Sie den Nationalpark auch auf dem Wasserweg erkunden. Fahren Sie mit dem Boot auf dem East Alligator River und dem Yellow Water vorbei an Krokodilen, Barramundi und zahlreichen Vögeln wie z. B. Weißbauch-Seeadlern.
Arnhem Land
Das unberührte Arnhem Land grenzt an den Kakadu National Park, die Arafura Sea und den Gulf of Carpentaria. Es bietet seinen Besuchern authentische Einblicke in die Aborigine-Kultur. Das Arnhem Land ist im Besitz der Yolngu, die hier seit mindestens 60.000 Jahren leben. Nach wie vor pflegen sie eine enge kulturelle und spirituelle Bindung zu ihrem Land. Übrigens stammt von hier auch ein Markenzeichen Australiens, das bekannte Didgeridoo.
Schroffe Küsten und Klippen, entlegene Inseln, fischreiche Flüsse, Regenwälder und Baumsavannen prägen die abwechslungsreiche Landschaft des Arnhem Land. Die Region ist ein wichtiges Schutzgebiet für Seekühe, Schildkröten und verschiedene Zugvögel. Neben diesen Wildtieren sind hier auch die Salzwasserkrokodile zahlreich anzutreffen.
Im Arnhem Land gibt es mehrere berühmte Zentren für Aborigine-Kunst. Verschiedene kulturelle Touren mit einheimischen Reiseleitern führen Sie von diesen Zentren auch zu den weißen Sandstränden und azurblauen Gewässern von Cape Arnhem. Das klare Wasser eignet sich perfekt zum Tauchen und Schnorcheln.
Im Arnhem Land gibt es natürlich auch zahlreiche historische Stätten zu besichtigen, unter anderem die Überreste einer frühen europäischen Siedlung auf der entlegenen Cobourg Peninsula im Garig Gunak Barlu National Park.
Die Landschaften im Arnhem Land sind im Wechsel der Jahreszeiten einem spektakulären Wandel unterworfen. Für Reisen ist die Trockenzeit (April bis September) am Besten geeignet. In der Regenzeit muss mit extremen Wetterbedingungen gerechnet werden. Einige Teile des Parks sind dann geschlossen. Einen guten Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen der Region vermittelt ein Rundflug im Helikopter oder Kleinflugzeug
Die Unterkünfte im Arnhem Land sind beschränkt. In der gesamten Region gibt es einige Wilderness Lodges. Sie können aber auch auf einem der zahlreichen abgeschiedenen Zeltplätze übernachten.
Für einen Besuch im Arnhem Land ist eine Genehmigung erforderlich, die beim Northern Land Council beantragt werden muss. Ich empfehle , das Arnhem Land im Rahmen einer Tour zu besichtigen. Dann kümmert sich der Veranstalter um die Einreisegenehmigung.
Damit sind wir am Ende unser Reise durch einen kleinen Teil des Northern Territory. Ich hoffe, es war ein interessanter Trip für Sie. Ja und natürlich würde ich mich freuen, Sie irgendwann einmal hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin Tschüß und auf Wiedersehen.