Frühlingstraum und Mandelblüte
Im Herbst 2016 hatten wir Ihnen eine Gruppenreise nach Mallorca zur Mandelblüte angeboten.
Nun endlich war es soweit und wir starteten am 12. Februar 2017 in Richtung Frühling. Allein die Aussicht, dem ungemütlichen Wetter entfliehen zu können, machte Lust auf die Reise. Die vor uns liegenden acht Tage hielten darüber hinaus noch ein abwechslungsreiches Programm mit einigen Highlights bereit. So galt es, die durch eine kontrastreiche Landschaft geprägte romantische Westküste von Andratx bis Valdemossa zu erkunden, den Reichtum und die Schönheit des Ostens von Mallorca zu erleben oder Palma, die Hauptstadt der Insel, zu besichtigen.
Neben einiger Zeit im Bus kam jedoch auch die eigene Bewegung nicht zu kurz. So durchwanderten wir die ruhige Mitte Mallorcas und ließen uns auf einer Küstenwanderung von Porto Petro zur Cala Figuera eine frische Meeresbrise um die Nase wehen.
Ein paar Eindrücke von diesem gut einwöchigen Abstecher in den Lenz haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengestellt. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen. Na und vielleicht animiert Sie der kleine Bericht dazu, selbst einmal an einer Gruppenreise teilzunehmen.
Romantische Westküste
Ursprünglich geplant war für die Tour durch den Westteil Mallorcas zunächst ein Besuch in Port Andratx. Anschließend sollte es die spektakuläre Panoramastraße entlang der steilen Felsküste hin zum "Mirardor Ricado Roca" gehen, einem Felsen 400 m über dem Meer, bevor noch das bekannte Kloster Valdemossa besucht wird.
Leider hatten Wetterunbilden in den Wochen vor unserer Reise dafür gesorgt, dass gerade in diesem Gebiet zahlreiche Straßen nicht mehr befahrbar waren. Daher musste die Route kurzerhand umgestellt werden.
So führte uns an diesem Tag die Fahrt über Sóller hinauf ins Tramuntana-Gebirge. Über serpentinenartige Straßen erreichten wir das Dorf Deja und fuhren weiter auf einer sehenswerten Panoramastrecke.
Schließlich erreichten wir Valdemossa. Hier besichtigten wir zunächst das dortige Kloster. Bekannt vor allem wegen des berühmten polnischen Komponisten Frédéric Chopin, der 1838/1839 mit seiner Lebensgefährtin George Sand im Kloster überwinterte. Auch wenn Chopin hier heute sehr verehrt wird, fühlten sich George Sand und er hier nicht willkommen. Eine ausführliche Beschreibung ihrer Erlebnisse hinterließ George Sand in ihrem Buch "Ein Winter auf Mallorca".
Neben der Besichtigung der Räumlichkeiten des Klosters bietet dieser Ort dem Besucher aber auch noch ein besonderes Highlight - ein kurzes Konzert mit Stücken von Chopin. Selbst wer kein ausgemachter Freund klassischer Musik ist, sollte diese Gelegenheit unbedingt nutzen und sich in historischer Umgebung von den Klängen gefangen nehmen lassen.
Nach einer Besichtigung des Klosters, bei der dem Gast viele Einblicke und historische Hintergründe vermittelt werden und dem Musikerlebnis sollte nicht versäumt werden, den Ort Valdemossa näher in Augenschein zu nehmen. Dieses sympathische Bergstädtchen liegt inmitten eines weiten grünen Tales am Fuß des über 1000 m hohen Teix, in geschützter Lage. Auf den terrassierten Feldern rund um den Ort werden Obst und Gemüse angebaut.
Valdemossa besteht aus Ober- und Unterstadt. Es lohnt sich, einen Spaziergang durch beide Teile zu unternehmen. Gerade in der Unterstadt wird man durch enge Gassen laufen, deren Häuser oft mit viel Grün und farbenfrohen Blumen dekoriert sind.
Da wie bereits erwähnt die Panoramastraße im Tramuntana- Gebirge wegen Wetterschäden auf vielen Abschnitten gesperrt war, führte uns unser Weg von Valdemossa zurück nach Palma und von dort weiter nach Port Andratx.
Auf einer landschaftlich reizvollen Strecke erreichten wir den bekannten Hafenort mit seinem Yachthafen. Entlang des Hafenbeckens führt eine Promenade, an der man zahlreiche Restaurants findet. Im Gegensatz zu anderen Orten Mallorcas stehen in Port Andratx keine Hotelburgen und auch die sonst üblichen Souvenirshops findet der Besucher hier nicht.
Nach einer kurzen Stipvisite mit einem Spaziergang auf der Promenade und einer guten Tasse Kaffee ging es auch schon zurück zum Ausgangspunkt unseres Ausflugs.
Stadtbesichtigung Palma
Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Inselhauptstadt Palma de Mallorca ist die die Kathedrale (Catedral La Seu). Sie gilt als bedeutenste kunsthistorische Sehenswürdigkeit der Balearen.
Die Kathedrale bedeckt eine Fläche von 6600 qm, ist 109 m lang, rund 40 m breit und etwa 45 m hoch. Das Innere der Kathedrale ist geprägt durch außergewöhnlich schlanke Säulen und insbesondere durch die einzigartigen Rosettenfenster. Diese unterscheiden die Kathedrale von allen anderen gotischen Kirchen Europas.
Die größte der sieben Rosetten hat einen Durchmesser von 12,5 m und ist die größte gotische Rosette der Welt. 1236 rote, gelbe und blaue Scheiben bilden ein geometrisches Rankenmuster und sorgen bei einfallender Sonne für ein Lichterspiel im Innern des Gotteshauses.
Die Altstadt von Palma erstreckt sich rund um die Kathedrale, den Almudaina-Palast und den Bischofspalast. Durch kleine verwinkelte Gassen gelangt der Besucher schnell hinein in das geschäftige Treiben Palmas und zur Plaça Major, einem großen rechteckigen Platz im Herzen der Stadt. Er ist eingerahmt von attraktiven Häusern mit Arkadengängen. Zahlreiche Straßencafés, Eisdielen und Restaurants laden zum Verweilen ein. Straßenmusikanten sorgen für eine angenehme Geräuschkulisse.
In den Straßen und Gassen rund um den Plaça Major findet man verschiedenste Geschäfte, wo von landestypischen Lebensmitteln bis hin zu Souvenirs und Bekleidung alles erstanden werden kann. Wenn Sie der Fußgängerzone Carrer de Sant Miquel Richtung Norden folgen, gelangen Sie schnell zur Plaça Espanya. Dort finden Sie die große Metrostation und den Abfahrtsbahnhof für eine Zugfahrt nach Sóller.
Nicht nur das Stadtzentrum Palmas mit den vielen Geschäften ist sehenswert und lohnt einen Besuch.
Palma als Hafenstadt bietet natürlich auch eine sehr attraktive Promenade entlang der Marinas. Ein Spaziergang vorbei an unzähligen Yachten lässt den einen oder anderen Besucher sicher von einem kleinen oder großen Törn auf solch einem Schiff träumen. Unterwegs auf der Promenade bietet sich immer wieder die Möglichkeit, in ein Café einzukehren und bei einem Kaffee oder Cappuccino den Blick auf die wundervolle Hafenkulisse zu genießen.
Übrigens kann man mittlerweile einen gut ausgebauten Radweg direkt am Wasser nutzen, der erst am Kreuzfahrtterminal von Palma endet. Von dort ist der Weg bis zur Playa de Palma ausgebaut, wo er nach ca. 15 km an der Marina von S'Arenal endet.
Vielleicht ist es ja einmal eine Alternative für einen Besuch in Palma. Sollte man ein Hotel an der Playa de Palma gebucht haben, ist es sicher kein Problem sich ein Fahrrad zu leihen und die Hauptstadt auf diese Art zu erkunden.
Höhepunkte des Ostens
Dieser Ausflugstag stand unter dem Motto "Reichtum und Schönheit der Insel". Vom Hotel ging es in östlicher Richtung. Einen ersten Zwischenstopp legten wir bei der Stadt Montuïri ein. Hier erhielten wir die Möglichkeit, uns in der Perlenfabrik der Firma "Orquidea" anzuschauen, wie u. a. Kunstperlen produziert und zu ansprechendem Schmuck verarbeitet werden. Wer die Gelegenheit nutzen wollte, der konnte natürlich auch das eine oder andere Schmuckstück erwerben.
Nach diesem Kurzaufenthalt führte uns die Fahrt ein kleines Stück weiter nach Osten in Richtung Villafranca de Bonany. In diesem Ort wird alljährlich im September das Melonenfest Fiesta i Fiera del Meló gefeiert und eine Miss Meló gekürt.
Zwischen Montuïri und Villafranca de Bonany liegt der Abzweig zum alten Gutshof "Els Calderers" de Sant Joan. "Els Calderers" ist ein typisches Beispiel für ein ein traditionelles Gut in der mallorquinischen Ebene. Hier kann man das Landleben vergangener Zeiten auf einem Rundgang durch die verschiedenen Wohn- und Arbeitsräume des Herrenhauses eindrucksvoll nachvollziehen. Dabei stehen nicht nur die Gewohnheiten und Lebensumstände der einstigen Besitzer im Fokus. Vielmehr kann der Besucher auch erfahren, wie die Bediensteten hier gelebt und gearbeitet haben.
Den Rundgang kann man bei einer Tasse Kaffee und vielleicht einem Stück Mandelkuchen in der kleinen selbstgeführten Cafeteria ausklingen lassen. Bei schönem Wetter bietet sich natürlich auch das Verweilen im Garten des Gutes an. Neben einem kleinen Streichelzoo findet man dort reichlich Orangen-, Zitronen- und Mandelbäume.
Was bei einem Ausflug in den Osten Mallorcas nicht fehlen sollte, ist ein Besuch der Tropfsteinhöhlen in Porto Christo. Für Besucher stehen hier entweder die Drachenhöhle oder die Hams-Höhle zur Auswahl.
Wir besuchten auf unserer Fahrt die Hams-Höhle. Ihren Namen verdankt die Höhle dem spezifischen Aussehen vieler ihrer Tropfsteine, denn Hams bedeutet auf mallorquinisch Angelhaken. Der Besucher wird in der Höhle durch zwölf Galerien geführt und überwindet auf seinem etwa 500 m langen Weg ca. 30 Höhenmeter.
Ein Höhepunkt ist neben den eindrucksvoll beleuchteten Stalagtiten und Stalagmiten die musikalische Darbietung "Magic Mozart" am "Venediger Meer". Dabei werden zu den Klängen von Mozarts Musik Szenen z. B. aus der Zauberflöte an die Höhlenwände projeziert.
Auf dem Rückweg, vorbei an Portocolcom, in Richtung Fellanitx erreichten wir ca. 2 km vor der Stadt den Abzweig zum Puig de San Salvador. Bereits die Fahrt hinauf zum 509 m hohen Gipfel war beeindruckend. Die schmale Serpentinenstraße führte vorbei an knorrigen Olivenbäumen, Kiefernwald, steilen Felsen und Abhängen. Immer wieder waren enge Spitzkehren zu durchfahren bevor wir den Parkplatz unterhalb des Klosters Santuari de San Salvador erreichten.
Zwar war das Wetter während unseres Aufenthalts auf dem Puig de San Salvador etwas wechselhaft. Dennoch lugte hin und wieder auch die Sonne durch die Wolken und so boten sich uns wunderbare Panoramen der Insel. Neben dem Besuch der Tropfsteinhöhlen von Porto Christo sollte auch dieser Aussichtspunkt unbedingt angefahren werden wenn man sich im Osten Mallorcas aufhält. Es lohnt sich in jedem Fall.
Mallorcas ruhige Mitte
Neben den Touren durch den Westen und den Osten Mallorcas sowie dem Besuch der Hautstadt Palma bot sich uns auf der Reise die Gelegenheit, ein kleines Stück Mallorcas per pedes zu entdecken. Unter der kundigen Führung unseres Guides Carlos wanderten wir also durch die Mitte Mallorcas.
Nach kurzer Busfahrt vom Hotel zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, dem Örtchen Petra, begannen wir unseren Weg in Richtung Villafranca de Bonany.
Zunächst folgten wir einer Straße aus dem Ort hinaus, vorbei an vielen kleinen Gehöften. Bereits hier begegneten uns die blühenden Boten des Frühlings. Je mehr wir uns vom ohnehin schon beschaulichen Städtchen entfernten, desto ruhiger wurde es und wir konnten die Natur genießen.
Ein kurzes Stück folgten wir hinter Petra noch einer asphaltierten Straße bevor wir auf einen Pilgerpfad abbogen. Dieser sollte uns zum Santuari de Bonany führen. Das Kloster liegt auf dem Gipfel einer 317 m hohen Anhöhe.
Am Kloster angelangt fanden wir eine baumbestandene Terasse vor, auf der man auch bei heißem Wetter reichlich Schatten finden wird. Zudem laden dort Steinbänke zum Verweilen ein und es bietet sich ein herrlicher Blick über die Ebene.
Von der Terasse führt eine Allee zu den Klostergebäuden. In der Kirche findet man am Hauptaltar eine Madonna, die ein lächelndes Kind im Arm hält. Ihr Name Nostra Senyora de Bonany bedeutet unsere Frau der guten Jahre und geht auf eine Dürre im Jahr 1600 zurück. Seinerzeit beteten die Bauern inbrünstig zu ihrer Madonna und es geschah das Wunder, dass der Himmel seine Schleusen öffnete und es ausgiebig regnete.
Nach ausgiebiger Rast am Kloster machten wir uns wieder auf den Weg. Wir folgten dabei erneut einem alten Pilgerpfad, dieses Mal in Richtung Villafranca de Bonany.
Auf diesem knapp zweistündigen Abschnitt hatten wir reichlich Gelegenheit die Pracht der Mandelblüte zu erleben. Da sich auch das Wetter von seiner freundlichen Seite zeigte, gelangten wir trocken und entspannt am Ziel unserer Wanderung an. Dort erwartete uns bereits unser Bus, der uns zurück nach Petra brachte, wo als krönender Abschluss noch ein typisch mallorquinisches Mittagsmenu einschließlich eines sehr leckeren Mandelkuchens erwartete.
Doch bevor wir den Bus bestiegen nutzten wir die Möglichkeit, in Villafranca de Bonany typische regionale Produkte zu probieren und zu kaufen.
Küstenwanderung
Unsere Küstenwanderung begannen wir in Porto Petro, das sich rund um den kleinen Hafen immer noch den Charme eines Fischerdorfes bewahrt hat.
Wir ließen den Ort hinter uns und folgten zunächst ein kurzes Stück einer asphaltierten Straße. Dann bogen wir auf einen Pfad ab, der uns dicht an der Küste entlang und durch den Parque Natural Cala Mondrago führte, wohl eins der schönsten Fleckchen Mallorcas.
Immer wieder konnten wir auf dem von Aleppokiefern gesäumten Weg zwischen kleinen Buchten auch einen Blick auf das Meer und die steilen Klippen werfen. Von den Klippen hoch über dem Meer schlängelte sich der Wanderweg immer wieder auch hinab ans Wasser.
So gelangten wir an verschiedene oft recht kleine Buchten. Im Februar präsentieren sich diese Calas als wahre Paradiese der Ruhe und laden zum Verweilen ein sobald die Sonne etwas Licht und Wärme spendet.
An manchen dieser idyllischen Orte hatte man fast das Gefühl, auf einer kleinen, vielleicht unbewohnten Insel zu sein.
Dieses Bild wird sich jedoch spätestens mit Beginn der Saison Ende April ändern. Dann werden die im Winter vertäumt erscheinenden Refugien wieder stark von Sonnenanbetern und Badegästen frequentiert. Es lohnt sich also durchaus, in den ersten Monaten eines Jahres hierher zu kommen. Sei es auch nur, um die Ursprünglichkeit dder Region rund um den Parque Natural Cala Mondrago zu erleben.
Unser kleiner Ausflug endete nach den zahlreichen bestiegenen Klippen und durchwanderten Buchten auf einem von gelb blühenden Kleewiesen gesäumten großen - wie erwartet menschenleeren - Parkplatz. Dort bestiegen wir unseren Bus und machten uns auf den Weg nach Cala Figuera.
Das ursprüngliche Fischerdorf Cala Figuera lässt sich wohl am treffendsten mit "verträumt" beschreiben. Eine sich in zwei Finger teilende Bucht zieht sich hier ins Landesinnere. Man kann vom Hafen aus um die Bucht spazieren, muss aber bald auf Holzplanken laufen. Wegen der steilen Klippen konnten stellenweise keine Wege angelegt werden.
Unweit des Hafens laden ein paar Restaurants und Bars zum Besuch ein. Ein Besuch dort war willkommene Gelegenheit wieder den so typischen Mandelkuchen zu probieren. Ein gelungener Abschluss Tages.
Wir hoffen, der kurze Streifzug durch eine gute Woche auf Mallorca hat Ihnen gefallen. Vielleicht haben Sie auch Lust bekommen, die beliebte Insel einmal zu ungewohnter Jahreszeit zu besuchen. In der nachfolgenden Fotogalerie finden Sie noch ein paar weitere Impressionen. Viel Spaß beim Anschauen.
Platja de Palma
Windmühle
Kloster Valdemossa
Valdemossa (1)
Valdemossa (2)
Mandelblüte
Kloster Bonany
Lämmer
Cala Mondrago (1)
Cala Mondrago (2)
Orangenbäume
Zitronen