Mahé ist die Hauptinsel der Seychellen. Auf ihr leben etwa 90% der Seycheller. Ein Drittel der Bewohner Mahés wiederum wohnen in und um die Hauptstadt Victoria. Auf Mahé befinden sich zudem der internationale Flughafen und der einzige Tiefwasserhafen des Inselstaates.
Mahé ist landschaftlich sehr abwechslungsreich. Die Granitinsel ragt steil aus dem Meer. Die mit rund 900 m höchsten Erhebungen findet man im Morne Seychellois Nationalpark im Norden. Die im Vergleich zu den anderen Inseln höheren Berge sorgen auf Mahé auch für etwas ergiebigere Niederschläge. Die Insel bietet natürlich Strände und üppige Vegetation. Besucher können selbst entfernte Winkel erkunden. Die ganze Insel verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Es besteht somit die Möglichkeit, mit dem Auto auf eigene Faust die Schönheiten Mahés zu entdecken. Wer nicht so gern selbst fährt, der kann die öffentlichen Busse nutzen. Auch mit diesen kann die gesamte Insel besucht werden.
Das Herz Mahés schlägt natürlich in der Hauptstadt. Entsprechend ist das Verkehrsaufkommen am Morgen und am Nachmittag sehr hoch. Für Selbstfahrer gilt es dann, jede Ungeduld beiseite zu schieben.
Victoria und das Badezentrum, mit dem berühmten Beau Vallon liegen im Norden. Der Kontrast zum deutlich ruhigeren Süden ist schon erheblich. An der Ostküste findet man kaum Badebuchten. Dafür gibt es an der Südwestküste zahlreiche attraktive Buchten mit feinen Sandstränden. Gerade dort haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche, meist luxuriöse Hotels angesiedelt.
Der Norden Mahé's
Zunächst wollen wir der berühmten Baie Beau Vallon einen Besuch abstatten. Sie bildet wohl den touristischen Schwerpunkt der Insel. Die große Bucht im Nordwesten Mahés ist sicher eine der schönsten und beliebtesten der Insel. Zu erreichen ist die Baie Beau Vallon von Victoria aus mit dem Auto in etwa 20 Minuten. Sie spannt einen über mehrere Kilometer langen Bogen und bietet einen reizvollen Kontrast zwischen den hinter der Bucht aufragenden Bergen und dem Meer. Hier kann der Besucher sehr gut baden, da die Dünung eher gering ist. Zudem lädt der weiße, feine Sandstrand ein, sich in der Sonne auszustrecken. Die vielen Kokospalmen und Takamakabäume bieten aber auch genug Schatten, sollte die Sonne zu kräftig strahlen. An der Baie Beau Vallon sind zahlreiche Hotels zu finden. Trotzdem ist der Strand in der Bucht nicht übervölkert. Erholung und Ruhe kann man also auch hier finden.
Fährt man auf der Küstenstraße von der Baie Beau Vallon weiter in Richtung Norden, passiert man bald den Ort Glacis. Wenig später kann man einen Blick auf die kleine Insel L'Îlot werfen, bevor der nördlichste Punkt Mahés - North East Point - erreicht wird. Von der Straße bietet sich ein wunderbares Panorama. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte hier die Fahrt kurz unterbrochen werden, um den Ausblick zu genießen. Weiter führt die Straße ein kurzes Stück gen Osten und man erreicht den Carana Beach.
Hier wird die Küste etwas rauer. Daher ist Carana Beach ein besonders bei Surfern beliebter Strand. Vielleicht haben auch Sie die Gelegenheit, ein paar Wassersportlern bei ihren Wellenritten zuzusehen.
Von Carana Beach fällt die Straße in Richtung Süden ab. Immer dicht an der Küste entlang gelangt man bald zur Anse Nord d'Est. Hier sollte man die Augen offen halten. Ansonsten verpasst man den Hinweis auf "Kreolfleurage", eine kleine Parfum-Manufaktur. Ein Stop lohnt sich auf jeden Fall. Selbst hergestellte Parfums werden dem Besucher angeboten. Zwar ist die Auswahl nicht sehr groß. Dafür erhält man zu einem angemessenen Preis Düfte, die nur hier produziert werden. Zwar kann man die Kreationen auch in manchen Läden Victorias kaufen. Doch sind sie direkt bei "Kreolfleurage" deutlich günstiger zu erstehen. Nehmen Sie sich also Zeit und probieren Sie in aller Ruhe. Sicher ist auch für Sie der passende Duft dabei.
Nach dem sicher interessanten Aufenthalt in der Parfum-Manufaktur führt die Reise Richtung Süden wieder sehr schnell in die Hauptstdat Victoria. Je nachdem, wie weit der Tag bereits voran geschritten ist, kann man sich nun direkt auf den Weg in sein Hotel begeben, oder man fährt noch einmal durch die Innenstadt hinauf zur Road Sans Souci.
Diese spektakuläre Panoramastraße schlängelt sich bis zu einer Passhöhe von ca. 500 m hinauf. Es bieten sich immer wieder grandiose Ausblicke über die Insel und hinaus auf das Meer. An einigen Stellen gibt es die Möglichkeit, das Auto gefahrlos abzustellen und eine kurze Rast einzulegen. Dies sollte man nutzen und das Panorama auf sich wirken lassen.
Kurz nachdem man den höchsten Punkt der Straße passiert hat, erreicht man die Tea Factory.
Für Teekenner und Teeliebhaber lohnt sich ein Abstecher auf jeden Fall. Man kann viel über die Teeherstellung erfahren und sich auch gleich noch mit diversen Teesorten versorgen.
Anschließend geht es auf der steil abfallenden Straße in vielen Kurven wieder hinab bis auf Meeresspiegelhöhe. Dabei bieten sich viele schöne Aussichten, bevor man Port Glaud an der Westküste erreicht. In Port Glaud biegt man rechts ab, auf die Küstenstraße in Richtung Norden. Nach kurzer Fahrt erreicht der Besucher La Plaine und findet eine kleine Bucht mit feinem Sandstrand vor. Sicher noch einmal eine gute Gelegenheit, um ein wenig die Anstrengungen der Autofahrt bei einem Bad im Meer und einem Sonnenbad am Strand abzuschütteln.
Nach einem Tag voller Eindrücke sollte die Rückfahrt ins Hotel nicht allzu spät angetreten werden. Auf den engen und kurvigen Straßen, die zudem unbeleuchtet sind, ist es nicht immer ein Vergnügen, im Dunkeln noch mit dem Auto unterwegs zu sein. Vor allem unerwartet auftauchende Fußgänder oder Haustiere (vor allem Hunde) können dann für die eine oder andere Schrecksekunde sorgen. Wer allerdings Gelassenheit übt und nicht zu schnell unterwegs ist, der sollte auch am späten Abend sein Ziel sicher erreichen.
Der Süden Mahé's
Die Rundtour durch den Inselsüden wollen wir wiederum in Victoria starten. Vom Zentrum der Hauptstadt fährt man auf der Revolution Road und biegt dann in die Bel Air Road ab, an deren Ende man rechts auf die bereits bekannte Road Sans Souci einbiegt.
Nun kann man, wie bereits auf der Fahrt durch den Norden, erneut die Schönheit der Bergwelt Mahés genießen. Vorbei an der Tea Factory führt der Weg hinab nach Port Glaud. Nur biegt man heute in dem Ort nach links ab. Die Küstenstraße an der Westküste verläuft weitgehend direkt am Meer entlang, in Richtung Süden. Man fährt an vielen kleinen, attraktiven Buchten vorbei, die teilweise mit feinen Sandstränden einladen, ein wenig zu verweilen.
Die letzte Bucht, an der man auf der Fahrt entlang der Westküste in Richtung Süden vorbeikommt, ist die Anse Takamaka. Es lohnt sich, an dieser Stelle die Straße zu verlassen und der Bucht einen kurzen Besuch abzustatten. Erwartet wird man von einem sehr schönen, fotogenen Strand. Natürlich wird man der Versuchung kaum widerstehen und ein Bad im warmen, klaren Wasser des Indischen Ozeans nehmen.
Wie eigentlich fast überall an den Stränden auf den Seychellen kann der Besucher auch in der Anse Takamaka die Ruhe genießen. Er wird nur vereinzelt andere Gäste treffen. Daher ist auch das ungestörte Fotografieren der bizarren, vereinzelt am Strand aufragenden Felsen kein Problem. Entspannt und mit schönen Fotomotiven im Gepäck, kann die Fahrt durch den Süden fortgesetzt werden.
Kurz hinter der Anse Takamaka biegt die Straße in Richtung Osten ab. Nachdem die Ortschaft Quatre Bornes passiert ist, trifft man an der Anse Louise auf die Ostküste Mahés. Von hier führt die Straße eng an die Küste geschmiegt in Richtung Norden. Natürlich gibt es auch an der Ostküste immmer wieder reizvolle Buchten und Strände. Allerdings muss man von Mai bis September mit starker Brandung und erheblichen Strömungen rechnen. Baden ist also nur bedingt möglich.
Auf dem Weg gibt es einige Stationen, die es wert sind, besucht zu werden. So z. B. das Domaine Val des Pres, wo Handwerker ihre Kunst präsentieren und selbst gefertigte Produkte anbieten. Dort hat man die Gelegenheit, u. a. eine Schiffsmodellwerkstatt zu besuchen und dem Modellbauer über die Schulter zu sehen.
Vielleicht reizt Sie ja auch ein Besuch im Jardin du Roi, in dem viele exotische Gewürze zu entdecken sind.
Oder Sie probieren verschiedene Varianten des speziellen Takamaka-Rums bei einer Verkostung in einer Rum Destillerie.
Nach den kleinen Abstechern führt die Fahrt schließlich vorbei am Flughafen. Hier kann man entweder die breit ausgebaute Schnellstraße oder die malerische Mont Fleuri Road nach Victoria, dem Ausgangs- und Zielpunkt der Rundfahrt nutzten.
Wie zu sehen, bietet auch der etwas beschaulichere Süden Mahés seinen Besuchern einige Möglichkeiten, das Flair der Seychellen zu erleben. Man sollte sich also durchaus die Zeit nehmen und auf Entdeckungsreise gehen.
Victoria
Victoria ist eine der kleinsten, aber wegen ihrer Lage sicher auch eine der reizvollsten Hauptstädte der Welt. Ihren besonderen Charme zieht die Stadt einerseits natürlich aus ihrer Lage am Meer. Andererseits bilden die im Westen steil aufragenden Berge den besonderen Kontrast. Zudem sind noch zahlreiche Häuser aus Holz gebaut, so dass den Besucher ein Ort empfängt, der sicher seinen Vorstellungen von einer tropischen Kleinstadt entspricht. Ob der koloniale Charme auch kommende Jahre überdauert ist allerdings nicht sicher, denn bereits jetzt wächst Victoria und es entstehen viele nüchterne Betonblocks. Darüber hinaus nimmt auch der Autoverkehr stetig zu. Daher wurden bereits kostenpflichtige Parkplätze und mit der Market Street eine kleine Fussgängerzone geschaffen.
Ein bekanntes Wahrzeichen Victorias ist der Clock Tower. Er steht am westlichen Ende der Independance Avenue und ist eine Kopie des Uhrenturms an der Vauxhall Bridge Road in London. Der Turm ist etwa 8 m hoch. Er wurde 1903 errichtet, als die Seychellen zur eigenständigen britischen Kronkolonie erklärt wurden. Eine Besonderheit: Das mechanische Uhrwerk wird nach wie vor von Hand aufgezogen.
Victoria, zumindest der Stadtkern, ist schnell zu Fuß erkundet. Allerdings sollte man auch, oder gerade, in der Stadt alles gemächlich angehen. Die Sonne und die Luftfeuchtigkeit sorgen nicht immer unbedingt für ein angenehmes Klima. Mit der nötigen Ruhe ist jedoch ein Stadtbummel kein Problem.
Unweit vom Clock Tower trifft man auf die westwärts führende Revolution Road, eine der Hauptstraßen. Natürlich findet man dort einige Geschäfte. Wer allerdings hofft, gut shoppen zu können, wird sicher enttäuscht.
Auf halber Höhe der Revolution Road kann man rechts in die Quincy Street abbiegen. Vorbei an einem hinduistischen Tempel erreicht man schnell die Market Street. Sie beherbergt neben zahlreichen kleinen Läden mit Souvenirs und Waren des täglichen Bedarfs auch den Sir Selwyn Selwyn-Clarke Market. Der Markt ist sehenswert und wie wir finden ein Muss für jeden Besucher Victorias. Auf dem Markt findet man Souvenirs, Gewürze, Tee, verschiedene Früchte und natürlich nicht zu vergessen alles, was das Meer bietet. Zweimal täglich wird fangfrischer Fisch angeboten. Ein Erlebnis den Verkauf mitzuerleben.
Wer beim Anblick der Köstlichkeiten des Indischen Ozeans Appetit auf maritime Kost bekommt, der kann diesen in einem der in der Innenstadt vorhandenen Restaurants sicher stillen.
Was bei einem Ausflug nach Victoria nicht fehlen sollte, ist ein Besuch im Botanischen Garten. Ein klein wenig außerhalb des Stadtzentrums gelegen, bietet die Anlage dem interessierten Besucher viele einheimische Pflanzen, Riesenlandschildkröten und ein wenig Ruhe inmitten einer grünen Oase.
Besonders Liebhaber von Orchideen sollten den als Chinesischen Garten bezeichneten Bereich aufsuchen. Dort finden sie zahlreiche dieser Pflanzen in wunderschöner Blütenpracht.
Wir hoffen, der kurze Streifzug hat Ihnen gefallen und Sie konnten einen kleinen Eindruck von Mahé gewinnen. In der nachfolgenden Fotogalerie haben wir für Sie noch einige Bilder von der Insel zusammengestellt. Viel Spaß beim Anschauen.
Anse Takamaka (1)
Anse Takamaka (2)
Anse Takamaka (3)
Botanischer Garten - Coco de Mer
Botanischer Garten - Riesen-Landschildkröten
Doubletree by Hilton (1)
Doubletree by Hilton (2)
Beau Vallon
Palm Spider
La Plaine
Tea Factory
Domaine Val des Pres