La Digue ist etwa 10 km² groß. Die Insel hat das Bild vieler Menschen von den Seychellen nachhaltig geprägt. Die malerischen Strände mit ihrem Zusammenspiel aus Granitfelsen, Sand und Palmen sind immer wieder ein beliebtes Fotomotiv. Daher zieht es neben Urlaubern stets auch die Mode- und Werbebranche nach La Digue um Motive mit tropischem Flair einzufangen.
Zwar genießt La Digue nach wie vor den Ruf, sich ein Stück Nostalgie bewahrt zu haben. Die Insel ist jedoch längst kein Platz mehr, wo man sich im Ochsenkarren fortbewegt. Mittlerweile gibt es auch Autos und gepflasterte Straßen. Landen dann tagsüber noch Tagesausflügler und Kreuzfahrttouristen auf La Digue, wird es quirlig.
Die etwa 2000 Bewohner der Insel leben im Wesentlichen vom Fischfang, von der Landwirtschaft und natürlich vom Tourismus. Die einzige größere Ortschaft ist La Reunion. Dort finden sich auch Banken, die meisten Geschäfte und viele Gästehäuser. Inmitten der üppigen Vegetation kann mann noch zahlreiche Häuser im Kollonialstil entdecken.
Um die Insel kennen zu lernen und auch ihren Reiz in den Morgen- und Abendstunden zu erleben, sind auf jeden Fall ein paar Tage Aufenthalt zu empfehlen.
Erkunden lässt sich La Digue am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Vor allem das Fahrrad ist für Urlauber das Fortbewegungsmittel der Wahl. Fahrradverleiher gibt es auf der Insel zahlreich. Natürlich können auch Ochsenkarren gemietet werden. Meist nehmen diese Möglichkeit aber Brautpaare für eine romantische Fahrt zur Trauung in Anspruch.
Grundsätzlich sollte man sich für Touren auf der Insel ausreichend Wasser mit ins Gepäck nehmen. Unterwegs gibt es nur selten die Möglichkeit etwas zu kaufen.
Die meisten Hotels und Gästehäuser befinden sich, wie bereits oben erwähnt, in La Reunion. Der Ort liegt an der Westküste und ist ein idealer Ausgangspunkt um sowohl den nördlichen als auch den südlichen Teil von La Digue zu entdecken.
Fährt man von La Reunion zunächst an der Küste nach Norden, erreicht man La Passe. Zur Linken befindet sich dort der Jetty, an dem die meisten der Inselbesucher mit den Fähren ankommen. Hat man den Hafen und die auf der rechten Seite liegende Polizeistation hinter sich gelassen, erreicht man nach wenigen hundert Metern den bunt geschmückten Inselfriedhof.
Von dort ist es nur noch ein kurzer Weg zur Anse Severe, die den Besucher einlädt, ein wenig zu verweilen. Hier kann man in der Sonne oder unter den Schatten spendenden Bäumen entspannen, vielleicht auch ins Meer springen.
Egal ob nur ein Sonnenbad oder doch die Kombination mit Bad im Ozean gewählt wurde, irgendwann ist es Zeit, den Weg fortzusetzen. Auf der gut zu befahrenden Straße erreicht man rasch eine kleine Landzunge an der nördlichen Spitze La Digues. Dahinter liegt dann die unbesiedelte Ostküste.
Mit dem Rad kann bis zum Anse Fourmis gefahren werden. Dort wird es zunehmend unwegsamer und man muss zu Fuss weiter, um zum Anse Caiman zu gelangen. Zwischen dem Anse Fourmis und dem Anse Caiman ist es bei Ebbe möglich, durchs Wasser zu waten.
Wir haben den Fussmarsch an dieser Stelle nicht auf uns genommen, sondern sind mit dem Rad auf gleichem Weg zurück nach La Reunion zum Ausgangspunkt unserer kleinen Tour gefahren.
Fährt man nun weiter in Richtung Süden auf der Hauptstraße entlang der Westküste, gelangt man schnell zum Eingang des L'Union Estate. Nachdem man hier seinen Eintritt von etwa 7 Euro entrichtet hat, kann man auf dem Areal viel über die Kopraerzeugung erfahren, sich ansehen, wie in einer ochsenbetriebenen Mühle aus dem Kopra hochwertiges Kokosöl gepresst wird oder sich mit getrockneten Schoten der hier angebauten Vanille versorgen.
Am gewaltigen Giant Union Rock findet man zahlreiche Riesenlandschildkröten, die hier in einem Gehege leben.
Folgt man der Straße weiter in südlicher Richtung, kommt man an einer kleinen Bootswerft vorbei, von der ein Fußweg zur Anse Source d'Argent führt. Hier findet man die wohl bekanntesten und am häufigsten fotografierten Strände der Seychellen. Aus diesem Grund sind auch mehr Menschen als an den übrigen Stränden anzutreffen. Schöne Fotos lassen sich dennoch schießen. Die dem Namen nach hier vermutete Silberquelle wird man zwar vergeblich suchen. Dafür findet der Besucher aber feinsten Sand und wunderbare Fotomotive vor.
Zwischen den für La Digue so berühmten Granitfelsen hindurch windet sich ein schmaler Pfad, gesäumt von Kokospalmen. Das Meer ist hier ziemlich flach. Dennoch empfiehlt es sich, die Bucht bei Niedrigwasser zu besuchen. Nur dann ist hier der Strand wirklich vorhanden und es lassen sich auch schöne Fotos zwischen den Felsen machen.
Zwar ist La Digue nicht sehr groß. Man sollte sich dennoch Zeit nehmen, die Insel in Ruhe zu erkunden. Nachdem wir also den Nordteil und L'Union Estate mit der Anse Source d'Argent an einem Tag entdeckt haben, bleibt der zweite Tag dem Besuch dreier wunderschöner Strände vorbehalten. Dazu startet Tour wieder vom Ausgangspunkt La Reunion. Es gibt zwei Möglichkeiten, um mit dem Rad zunächst den Grand Anse zu erreichen. Entweder nutzt man die Straße in Richtung Osten und biegt dann nach etwa 1,5 km rechts ab. Oder man fährt erneut Richtung L'Union Estate und nimmt vor dem Eingang den Weg, links am Estate vorbei.
Auf der Fahrt zum Strand kommt man an zahlreichen Gästehäusern vorbei und durchquert ein Gebiet mit üppiger Vegetation. Die Straße ist etwas hügelig, aber gut zu bewältigen.
An der Grand Anse angelangt stellt man sein Fahrrad ab und ist nach wenigen Schritten an einem herrlichen Strand. So einladend das Meer dort auch ist, die Warnschilder, die auf gefährliche Strömungen hinweisen, sollten keinesfalls ignoriert werden. Es befinden sich nur wenige Leute am Strand und Boote, die einem in Not geratenen Schwimmer helfen könnten, gibt es hier nur selten.
Natürlich kann man mit der gebotenen Vorsicht auch eine kleine Erfrischung im ufernahen Wasser genießen und dabei den Blick über die wundervolle Bucht schweifen lassen. Wie eigentlich an allen Stränden La Digues findet man auch hier den charakteristischen feinen Sand, kristallklares Wasser und rauhe Felsen vor. Im Hintergrund erheben sich grün bewachsene Hügel und bilden eine reizvolle Abwechslung für das Auge. Man sollte sich am Strand die Zeit nehmen und sich einfach dem Rauschen der Wellen und dem faszinierenden Farbenspiel des Wassers hingeben. Schnell wird sich eine tiefe Entspannung einstellen, die es schwer macht, irgendwann wieder aufzubrechen. Jedoch hält der südostliche Küstenabsnitt La Digues nicht nur diesen einen Strand für seine Gäste bereit. Um noch zwei weitere Buchten mit feinen Sandstränden zu besuchen, ist allerdings ein teils etwas beschwerlicher Fußmarsch zu absolvieren. Stellenweise werden dem Wanderer auch pfadfinderische Fähigkeiten abverlangt, da der Weg durch die Felsen wegen der dichten Vegetation oft nur zu erahnen ist. Zu empfehlen ist für die Tour auf jeden Fall stabiles Schuhwerk. In einigen Abschnitten geht es doch recht steil die Felsen hinauf und wieder herunter.
Wendet man sich von der Grand Anse in nördöstliche Richtung, führt ein schmaler Pfad zunächst am Rand eines trocken gelegten Sumpfes durch üppiges Grün und flaches Gelände. Nach wenigen Minuten müssen noch ein paar Felsen überquert werden, was an dieser Stelle auch ungeübten Wanderern ohne Probleme möglich ist. Dann hat man Petite Anse nach insgesamt etwa 7-10 Minuten erreicht. Ebenso malerisch gelegen wie die größere Grand Anse bietet die Bucht dem Besucher einen wundervollen Anblick. Auch dieser nahezu menschenleere Strand eignet sich bestens um zu verweilen und zu entspannen. Ist man also ein wenig erschöpft vom Anmarsch, hier bietet sich die Gelegenheit, neue Kräfte zu sammeln. Denn ein dann schon längerer und beschwerlicherer Weg hin zur Anse Coco steht noch bevor.
Auf diesem letzten Teilstück wird es deutlich beschwerlicher. Von der Petite Anse zur Anse Coco schlängelt sich der Pfad durch bizarre Felsformationen und hält zum Teil erhebliche Steigungen bereit. Bei den herrschenden hohen Temperaturen und der teils enormen Luftfeuchtgkeit ist die Kletterei doch recht anstrengend. Also sollte es ich nur jemand zumuten, der keine gesundheitlichen Probleme hat und einigermaßen fit ist. Der beschwerliche Anmarsch zur Anse Coco dauert etwa 30-45 Minuten. Obwohl sehr schweißtreibend, lohnt die Mühe dennoch. Bereits auf dem Weg kann man von erhöhter Position traumhafte Aussichten auf die bereits besuchten Grand Anse und Petite Anse genießen. Hat man dann den letzten Abstieg gemeistert, begrüßt ein Holzschild am Fuße der Granitfelsen den Wanderer, der nach wenigen Schritten an einem atemberaubenden Traumstrand steht.
Der Anblick lässt sofort alle Mühen vergessen. Unter Schatten spendenden Takamakabäumen möchte man die Zeit anhalten, um diesen paradiesischen Ort nicht wieder verlassen zu müssen. Wer das Meer mit seiner enormen Kraft liebt und im Farbenspiel des Wassers Ruhe und Entspannung findet, der ist am Strand dieser kleinen einsamen Bucht genau richtig. Allerdings sollte man trotz Schwelgerei die Zeit nicht ganz aus dem Auge verlieren. Schließlich steht noch ein insgesamt etwa 45-60 Minuten langer Rückweg bevor. Falls man also am Nachmittag die Zauber der Anse Coco genießt, ist es ratsam, etwa gegen 16:30 Uhr den Rückweg anzutreten. So bleibt am Ende auch noch ausreichend Zeit, um mit dem Fahrrad noch bei Tageslicht die Unterkunft zu erreichen.
Nach den Mühen des Tages ist am Abend sicher eine Stärkung sehr willkommen. Wenn Sie gern die kreolische Küche probieren möchten, empfehlen wir das Restaurant "Zerof". An zwei Abenden in der Woche kann dort ein kreolisches Buffet genossen werden (Reservierung ist zu empfehlen). Ansonsten kann a la carte gegessen werden. Oder man nimmt sich seine Gerichte mit.
Vielleicht konnten wir Ihnen mit unseren kurzen Reiseimpressionen den Reiz La Digues näher bringen und bei Ihnen die Lust auf einen Besuch der Insel wecken. Dann sind sicher die in unserer nachfolgenden Galerie zusammen gestellten Bilder genau das Richtige für Sie.
La Passe - Am Jetty (1)
La Passe - Am Jetty (2)
Grand Anse (1)
Grand Anse (2)
Grand Anse (3)
Grand Anse (4)
Petite Anse (1)
Petite Anse (2)
Petite Anse (3)
Felsen am Anse Coco
Anse Coco
Hotelstrand La Digue Island Lodge